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Ausgabe 01/2023

Grüner Umgang mit Ressourcen

NACHHALTIGKEIT. Wie man Unternehmen durch Nachhaltigkeit im Personalmanagement voranbringen kann. Von Sabine Kosterksi

Die Erde zu schützen ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen wird immer dringlicher. Doch was bedeutet Nachhaltigkeit im HR-Bereich für eine Wirtschaftstreuhandkanzlei? Ein nachhaltigkeitsorientiertes HRM lässt sich als ein Management von Humanressourcen definieren, dessen Zielsetzung nicht nur die finanziellen, sondern auch die ökologischen und soziale Aspekte verfolgt – die sogenannte „Triple Bottom Line of Sustainability“. Nachhaltigkeit ist Langfristökonomie. Eine ökologische Ausrichtung im Bereich Personalmanagement wird in der Unternehmenspraxis erkannt und hält Einzug in Wirtschaftstreuhandkanzleien. Die wachsende Bedeutung der Verantwortung eines Unternehmens, einer WT-Kanzlei ist verknüpft mit entsprechenden Aktivitäten. Die ökonomische Seite richtet sich direkt an die Unternehmen, denn das Augenmerk eines nachhaltigen Unternehmens sollte neben dem Sichern der Nachfrage oder hohem Innovationpotenzial auch um den Nachhaltigkeitsgedanken erweitert werden. Das heißt, dass WT-Kanzleien nachhaltiges Wirtschaften und langfristige, gewinnbringende Strategien im Sinne des „Triple Bottom Line of Sustainability“-Modells verfolgen sollten. Dazu zählt z.B. Förderung von Wissen und Lernmöglichkeiten, sodass sowohl jetzige als auch künftige Generationen von einer hohen Lebensqualität profitieren können. Der gesellschaftlichen und sozialen Seite der Triple Bottom Line in einer Wirtschaftstreuhandkanzlei kann z.B. in Gleichbehandlung, Jobsicherheit und Diversitätenmanagement gut Rechnung getragen werden. Die WT-Kanzlei, die sozial agiert, geht somit schonend mit der wertvollen Ressource Mitarbeiter:innen um, lebt Teamgeist, Diversität und Transparenz und etabliert ein gemeinsames Verantwortungsbewusstsein. Die ökologische Seite kann durch Reduktion des Energie- und Materialverbrauchs, Verringerung von CO2 und durch Minimierung von Risiken umgesetzt werden. Außerdem ist ein bewusster Umgang mit der Gesundheit eines jeden Individuums ein relevanter Faktor dieser Dimension. Als Reaktion können Kanzleien auf „Green Human Resource Management“ setzen. Wandel kann nur mit der Beteiligung des Menschen erreicht werden. Beispiele für ein Green HRM könnten sein:

Employer-Branding und Recruiting:
Die Wirtschaftstreuhandkanzlei kann jene Bewerber:innen auswählen, die umweltbewusst denken und handeln. Voraussetzung dafür ist, dass die Kanzlei in ihren Werten die ökologischen Ziele widerspiegelt – eine „grüne Arbeitgeber:innenmarke“ aufbaut – und nach innen lebt. Am Arbeitsmarkt kann die WT-Kanzlei dies als USP bei potenziellen Mitarbeiter:innen nutzen. Durch die Auswahl von gezielt ökologisch orientierten und qualifizierten Bewerber:innen kann eine stärkere Umweltorientierung in der Kanzlei gefördert werden, die wiederum weitere potenzielle Mitarbeiter:innen und Klient:innen anzieht.

Onboarding:
Onboardingprogramme bieten eine weitere Möglichkeit, neu eingestellten Mitarbeiter:innen die umweltbezogenen Richtlinien und Aktivitäten der Wirtschaftstreuhandkanzlei näherzubringen, um so ein ressourcenschonendes Verhalten und Bewusstsein zu forcieren.

Führung und Entlohnung:
Kanzleiinhaberinnen und -partner als Vorgesetzte und andere Schlüsselpersonen nehmen durch ihre Vorbildwirkung eine wichtige Rolle ein. Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass Mitarbeiter:innen eher bereit sind, sich für Ziele in der WT-Kanzlei zu engagieren, wenn die Führungskräfte offen darüber kommunizieren, das Team miteinbeziehen und pro-ökologisches Verhalten anerkennen. Hier ist es notwendig,das Thema Umweltorientierung in der Führungskräfteentwicklung zu trainieren.

Kommunikation und Organisation:
Eine Möglichkeit könnte sein, dass von Führungskräften Green Teams installiert werden, in denen Mitarbeiter:innen selbst nach Lösungen für kanzleispezifische ökologische Herausforderungen suchen. Zusätzlich werden diese Teams die ökologische Corporate Identity stärker selbst vertreten und nach außen transportieren und so für die Kanzlei werben. Dies sind nur einige ausgewählte Aktionen für mögliche Nachhaltigkeitsstrategien, die eine Wirtschaftstreuhandkanzlei implementieren könnte. Die Steuerkanzlei der Zukunft wird profitieren, wenn sie ökonomisch, sozial und ökologisch nachhaltig agiert.

Erscheinungsdatum:

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