ÖGWThema - page 12

Die gängigen Kanzlei-Software-Lö-
sungenbietenKennzahlenauswertungen
auf Basis der Jahresabschlussdaten an,
bei umfassenden Kennzahlenanalysen
inkl. grafischer Umsetzung von Einzel-
positionen ist eine Jahresabschlussana-
lyse auf Microsoft-Excel-Basis empfeh-
lenswert.
GegenwartsorientierterStatus
Der gegenwartsorientierteStatuswird in
der Regel durch Auswertungstools der
Finanzbuchhaltungsprogramme abge-
deckt. Die kurzfristige Erfolgsrechnung
gilt als maßgebliches Instrument des
(Vor-)Monats-, Jahres-undSoll-/Ist-Ver-
gleichesund liefertumfassende Informa-
tionen zur Ertragsentwicklung des Un-
ternehmens. Zwischenabschlüsse sollten
vor allem bei größerenUnternehmen in
regelmäßigen Abständen, in der Regel
quartalsweise, durchgeführt werden.
Für einzelneUmsatz-undAufwandspo-
sitionenbieten sichSonderauswertungen
mitVergleichsgrafiken an.
Die Kostenrechnung ist ein wesent-
liches Instrument zur Steuerung des
Unternehmensundals festerBestandteil
des betrieblichen Rechnungswesens aus
dem Unternehmensalltag nicht weg-
zudenken. Trotz dieser Notwendigkeit
ist in vielen Handwerksbetrieben noch
keine Kostenrechnung eingeführt, da
in den meisten Fällen Unsicherheit be-
züglich des Arbeitsaufwandes besteht
undLösungsansätze für einepraktikable
Kostenrechnung etwas schwieriger zu
definieren sind. Mit der notwendigen
Struktur und einer Vorbereitungsphase
kanndieKostenrechnung jedoch relativ
leicht eingeführtwerdenund so zum zu-
künftigenErfolgbeitragen.
Systematisch ist folgendeVorgehens-
weiseempfehlenswert:
Zieldefinition–wozuwirddieKosten-
rechnung benötigt und welche Aus­
sagen sollendamitgetroffenwerden?
Analyse des vorhandenen Zahlen-
materials (welche Aufwände müssen
bereinigt,welche zusätzlich angesetzt
werden?)
Konzeption der Kostenrechnung
(Kostenstellen,Kostenträger,Kosten-
arten etc.)
Umsetzung und Beurteilung bzw.
Anpassung
ZukunftsorientiertesControlling
Die Planungsrechnung als zukunftsori-
entiertes Controllinginstrument basiert
auf vergangenheits- und gegenwarts-
orientierten Daten. Diese werden um
wirtschaftliche Überlegungen der Un-
ternehmensführung für die nächste(n)
Periode(n) ergänzt. Die Planungsrech-
nung dient als Steuerungs- und Kon-
trollinstrument und ist maßgeblich für
die Weiterentwicklung und damit für
den Fortbestand des Unternehmens.
Auch die finanzierenden Bankinstitute
unterstreichen die Notwendigkeit der
unternehmerischen Planung - das Vor-
liegen einer Planungsrechnung fließt in
die Bewertung des Unternehmens und
damit in das Rating ein. Sofern keine
integrierte Planungsrechnung erstellt
wird, sollte jedenfalls ein unterjähriges
Leistungsbudget erarbeitet undmit dem
Klienten besprochen werden. Der mo-
natlicheBuchhaltungsbericht beinhaltet
dann zusätzlichund automatisiert einen
Soll-/Ist-Vergleich.
BetriebswirtschaftlicheKennzahlen
Die Kennzahlen, die im Zuge der be-
triebswirtschaftlichen Analyse gewon-
nenwerden, könnennachverschiedenen
Kategorien gegliedert werden. In der
Regel werden Kennzahlen in folgende
Bereiche zusammengefasst (sieheTabelle
unten).
Investitions- und
Finanzierungsanalyse
Im Rahmen der Investitions- und Fi-
nanzierungsanalyse werdenVermögens-
und Kapitalstruktur des Unternehmens
durchleuchtet. Insbesonderewerdenhier
die Kennzahlen Anlagenintensität, Ei-
genkapitalquote und Anlagendeckungs-
grad II dargestellt. In der Regel werden
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4/2017
Investitions- u.
Finanzierungs­
analyse
Investitions- u.
Finanzierungs­
analyse
Rentabilitäts-
analyse
Kosten- und
Leistungs­
strukturanalyse
Produktivitäts­
analyse
Anlage-/Umlauf­
vermögensintensität
Cashflow
1
Umsatzrentabilität
Materialintensität
(inkl. Fremd­
leistungen)
Bruttoproduktivität
Eigenkapital-/
Fremdkapitalquote
Schuldentilgungs-
dauer
Kapitalumschlag Personalintensität
Nettoproduktivität
Anlagen­
deckungsgrade
Umschlags­
häufigkeiten
Gesamt­
kapitalrentabilität
Sachaufwands-
intensität
2
1 Cashflow in%der
Betriebsleistung
2 InklusiveAbschrei-
bung
schwer
punkt
©MACROVECTOR/ISTOCK
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