ÖGSWissen - page 26

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rfahrungen sind im Berufsleben un-
glaublich wichtig. Und die können
schon von Berufsanwärtern an all jene
weitergegeben werden, die sich für den
Steuerberaterberuf interessieren.
Warum wird man SteuerberaterIn?
Gerhard:
Der Beruf des Steuerberaters
ist zukunftsträchtig und gewinnt durch
die immer komplexer werdenden gesetz-
lichen Regelungen zunehmend an Be-
deutung. Die Tätigkeit ist abwechslungs-
reich, spannend, herausfordernd und es
gibt jeden Tag etwas Neues zu lernen.
Als Steuerberater ist man eben nicht nur
„Zahlendompteur“, sondern wichtiger
Partner und Vertrauensperson für den
Unternehmer.
Mona:
Mir bereitet es große Freude, Un-
ternehmer dabei zu unterstützen, noch
erfolgreicher zu werden. Ich sehe meine
Aufgabe nicht nur darin, durch Steuerop-
timierung Geld zu sparen, sondern den
Klienten auch in betriebswirtschaftlichen
Fragen proaktiv und zukunftsorientiert
zu beraten. Mich motiviert es sehr, dass
ich als junge Berufsanwärterin Klienten
bereits großteils selbständig betreuen
darf. Es freut mich, dass Klienten meine
Empfehlungen in wirtschaftlichen, steu-
erlichen und rechtlichen Fragen schätzen
und mir ihr Vertrauen, auch in heraus-
fordernden Situationen, schenken.
Welche Erwartungen habt ihr an eure
Ausbildung?
Gerhard:
Mir persönlich ist es wich-
tig, in einer Kanzlei tätig zu sein, in der
ich einen möglichst breiten Einblick in
unterschiedliche Bereiche bekomme.
Diese Erfahrung ist wichtig, um mit
fundiertem Praxiswissen erfolgreich
zur Steuerberaterprüfung anzutreten.
Ich möchte mich in meiner Ausbil-
dung nicht zu früh auf nur einen Fach-
bereich spezialisieren, denn für diesen
Beruf muss man Zusammenhänge ver-
stehen und den Blick für das Ganze ent-
wickeln.
Mona:
Ich erwarte mir von einer Kanz-
lei, dass sie BerufsanwärterInnen gezielt
fördert und ein umfangreiches Ausbil-
dungsprogramm mit internen und ex-
ternen Schulungen bietet. Dies gilt nicht
nur für den fachlichen Bereich, sondern
auch für die Entwicklung der sozialen
und persönlichen Kompetenzen.
Welche Kompetenzen sollte ein Be-
rufsanwärter mitbringen?
Gerhard:
Ein Gefühl für Zahlen, Inte-
resse an wirtschaftlichen Themen und
Trends, Ehrgeiz, Neugierde und vor
allem Spaß an der Tätigkeit. Dieser Job
bedeutet lebenslanges Lernen, um trotz
der laufenden Änderungen immer am
aktuellsten Stand zu sein. Fachwissen
alleine reicht jedoch nicht, man muss
auch auf der persönlichen Ebene über-
zeugen.
Mona:
Eine solide, fachliche Grundla-
ge ist essentiell für den Einstieg. Vieles
habe ich jedoch erst durch „learning by
doing“ vollständig durchblickt. Es ist
am Beginn herausfordernd, das theore-
berufs
anwärter
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1/2018
Die Steuerberatung
der Zukunft
INTERVIEW.
Worauf müssen
sich Berufsanwärter einstellen?
Von Mona Schimek und
Gerhard Schiesterl
„Um die Erwartungen
von Klienten und Kollegen
erfüllen zu können, braucht es
ein hohes Maß an Disziplin.“
Mona Schimek
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