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Ausgabe 03/2016

Es braucht eine Strategie

Online-PR. Welche Möglichkeiten gibt es? Von Natalie Kutschera

Online Public Relations, kurz Online-PR, gehört zum Kommunikationsbereich Öffentlichkeitsarbeit. Über Online-PR wird mit der Zielgruppe über das Internet kommuniziert und nicht wie bei „normaler“ PR üblich über klassische Medien wie Rundfunk oder Printmedien. Zu den Aufgaben der Online-PR gehören das Erzeugen von Sichtbarkeit für das Unternehmen sowie mehr Besucher für die Unternehmenswebsite und das Herstellen von Aufmerksamkeit in den sozialen Netzwerken. Hauptziel der Online-PR ist Interesse zu wecken für Personen, Unternehmen, Produkte und Leistungen. Weiters können Sie mit Online-PR Ihre Multiplikatoren, Kooperationspartner und die Zielgruppe überzeugen und Ihren bestehenden Kunden einen Mehrwert bieten. Neben der direkten Stakeholderansprache dient die Online-PR auch zur besseren Gestaltung der Suchmaschinenoptimierung. Texte werden deshalb so erstellt, dass diese von Google gut verarbeitet und somit weiter oben in den Suchergebnissen gereiht werden. Beachten Sie den Mehrwert: Sie schreiben für Ihre bestehenden oder potenziellen Klienten; Sie erzählen, was Ihre Leserinnen, Ihre Leser interessiert, und welchen Nutzen sie daraus ziehen. Es muss der so oft beschriebene und leider zu wenig beachtete Mehrwert für die Leser gut erkennbar sein. Bitte sehen Sie Online-PR niemals als reines Werbeinstrument, Leistungsschau oder Produktpräsentation.

Auch für Online-PR brauchen Sie eine Strategie!

Bei Überlegungen, welche Elemente der Online-PR Sie nutzen sollten, müssen Sie vorab Ihre Strategie definieren. Das A und O dieser: An WEN möchten Sie kommunizieren?! Das ist eigentlich der wesentliche Faktor, um Zeit sparend zu arbeiten und erfolgreich zu kommunizieren. Definieren Sie also Ihre Zielgruppe genauer: Startups und Gründer? Handwerksunternehmen? Familienbetriebe? Auslandsniederlassungen internationaler Großunternehmen? Wenn Sie diese Zielgruppe definiert haben, sollten Sie sich im nächsten Schritt überlegen, welche Online- Medien könnte Ihre Zielgruppe lesen oder ansehen. Wo ist diese Zielgruppe (online) zu finden? Wo kann ein Austausch mit dieser stattfinden? Damit erhalten Sie einen Einblick und können so Ihre Strategie festlegen was, wie und wo Sie kommunizieren wollen.

Instrumente der Online-PR

  • Unternehmerportale & Online-Magazine

Mit einer guten, wenn auch intensiven, Vorabrecherche fällt einiges leichter. Ein Beispiel: Ihre Zielgruppe sind Gründer und Startups. Haben Sie sich schon in den Facebook-Gruppen/Foren umgeschaut? Da wird viel gefragt, gepostet und mitgeteilt. Ein wahrer Informationsschatz und vor allem eine gute Quelle für Inspiration. Wenn Sie also in diesen Startups Foren suchen, die die Zielgruppe interessieren und womit sie sich beschäftigen, finden Sie schnell Magazine, Blogs und Plattformen für Startups oder jene, die sich mit dem Thema Gründen beschäftigen. Nun geht es mit der Recherche noch ein Stück weiter. Schauen Sie sich um, ob schon Artikel zum Thema Wirtschaft, Steuern und Personal geschrieben wurden, oder wenn es noch keine gibt, überlegen Sie sich einfach: Über welche für Ihre Zielgruppe relevanten/interessanten Themen und Fragen könnten Sie schreiben oder ein Interview geben? Wenn Sie Ihr Konzept haben, kommt der nächste Schritt. Ganz einfach: anschreiben! Oftmals geben Online- Magazine oder Plattformen ein Kontaktformular, wenn man Gastautor werden möchte oder ein Unternehmensprofil erstellen will. Und dann geht alles eigentlich ganz einfach. Schreiben Sie einen Vorschlag für einen Gastartikel (z.B.: Die wichtigsten Steuertermine im Überblick) und dann heißt es warten. Entweder man bekommt einen Anruf oder eine E-Mail, und häufig ist damit alles eingefädelt. Bei Zusage folgt Abklärung von Textlänge, Stil, Redaktionsschluss, Fotogröße und die Aufforderung, keine Eigenwerbung zu schreiben. Auch hier gilt es sich als Experte auf seinem Gebiet zu positionieren und ein aktuelles Thema zu diskutieren. Nutzen Sie die Chance und hören Sie nicht nach nur einem Artikel oder Interview auf. Bieten Sie gleich eine Fortsetzung Ihres Artikels an oder stellen Sie sich als Experte zu aktuellen Fragen zur Verfügung.

Mehrwert schaffen: dem Leser und dem Online-Journalisten

Um im Gedächtnis zu bleiben, schaffen Sie nicht nur dem Leser einen Mehrwert, sondern auch dem „Betreiber“ bzw. dem Journalisten. Wenn alles gut läuft, könnten Sie neben der Einladung zu weiteren Gastartikeln auch andere Gastautoren empfehlen. Schlagen Sie Personen aus Ihrem Netzwerk vor, die für das/die/ den jeweilige/n Plattform/Magazin/Blog/ Forum interessant sein könnte.

  • Pressemitteilung in Online-PR Portalen

Neben der klassischen Medienarbeit gibt es die Möglichkeit digital Pressemitteilungen, Interviews und Unternehmensneuigkeiten selbst zu veröffentlichen. Hierbei können Sie entscheiden, wo etwas veröffentlicht wird. Der Vorteil liegt in den vielen und zum Großteil auch kostenlosen Presseportalen. Dennoch müssen Sie genau darauf achten, worüber und wie Sie Meldungen publizieren. Zu viele und vor allem schlecht geschriebene Texte schaden mehr, als sie helfen. Achten Sie darauf, Texte nicht einfach nur zu kopieren. Diesen „duplicated content“ straft Google ab und die Aktualität der Neuigkeit ist nicht mehr gegeben. Journalisten wünschen sich zielgruppenrelevante, verständliche und kompakte Informationen. Unwichtiges und Unpassendes wird sofort aussortiert und gelöscht. Deshalb gilt: achten Sie immer auf den Mehrwert Ihrer Meldung und denken Sie an KISS. Keep It Short and Simple. Es gibt sowohl kostenpflichtige als auch kostenlose PR-Portale. Gut nutzbare sind:

  1. OTS („Originaltext-Service“) der Austria Presse Agentur (APA)
  2. PR Gateway
  3. Pressemeldungen.at (kostenlos)
  4. Open PR (kostenlos)
  • Unternehmensblog und Gastblogging

Selbst einen Corporate Blog zu erstellen, ist mit großem Zeitaufwand verbunden. Denn Bloggen passiert nicht nebenbei. Ein Blog muss kontinuierlich mit neuen Artikeln aktualisiert werden. Kontinuität ist der Schlüssel. Neben der Zeit ist Bloggen in Unternehmen auch Einsatz von Human Capital. Egal wie weit man ist, ob schon alle Themen gesammelt wurden oder einem bisher noch nichts eingefallen ist, die Frage bleibt: Wer schreibt? Bloggen hat viel mit Informationsaustausch zu tun. Sicher kann die Marketingabteilung Texte schreiben, aber den Input und das Wissen müssen Sie als Experte liefern. Wenn es einen Unternehmensblog gibt, sollte dieser öffentlich gemacht werden. Neben Social Media, E-Mail- Aussendungen und Pressearbeit hilft Gastblogging. Das bedeutet das gegenseitige Vernetzen mit anderen Bloggern. Jeder bekommt die Chance, beim Anderen zu bloggen, und schon gibt es wieder Inhalte und Neuigkeiten für Social Media-Kanäle, die man damit befüllen kann. Schauen Sie sich also um, welche anderen Blogger es gibt, die dieselbe Zielgruppe haben wie Sie und die von Ihren Beiträgen profitieren können. So wird gemeinsam mehr Reichweite und Sichtbarkeit geschaffen.

  • Social Media Veröffentlichung über soziale Netzwerke

Pressemitteilungen, Fachartikel und Unternehmensneuigkeiten sollten Sie auf Social Media-Seiten veröffentlichen. So bieten Sie den „Followern“ Ihres Unternehmens aktuelle Informationen, die Möglichkeit zur Eröffnung eines Dialogs und daher erhalten Sie direktes Feedback. Social Media bedeutet mehr als nur Facebook. Hierzu gehören auch Netzwerke wie Xing, LinkedIn oder Twitter. Xing und LinkedIn bieten sich besonders gut an, da sie den Businesscharakter haben. Erstellen Sie eine Unternehmensseite, auf der Sie Ihren „Followern“ die Neuigkeiten mitteilen. Seien es Blogartikel, Pressemeldung oder Interviews. Ganz wichtig: Teilen Sie auch auf Ihrem persönlichen Profil diese Beiträge. Vielleicht ist jemand, mit dem Sie vernetzt sind, noch kein „Follower“ Ihrer Unternehmensseite und sieht erst dadurch den Beitrag.

Selbst einen Corporate Blog zu erstellen, ist mit großem Zeitaufwand verbunden. Denn Bloggen passiert nicht nebenbei.

Fazit

Die Vorabrecherche ist zwar intensiv, aber sobald gute Kontakte aufgebaut sind, läuft es. Und: Vieles im Online- Bereich passiert auf zwischenmenschlicher Ebene. Deshalb ist es wichtig, neben einer gut erarbeiteten Zielgruppe und einem tollen Artikel mit Online-Journalisten, Bloggern oder Ihren „Followern“ im ständigen Dialog zu sein.

Erscheinungsdatum:

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