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Ausgabe 02/2019

Change Management: Die Chancen der „Digitalisierung“

ZUKUNFT. Wie Steuerberater und Steuerberaterinnen den Wandel zu ihrem Vorteil nutzen können.Von Wolfgang Steinmaurer

Digitalisierung wird oft falsch (zu eng) verstanden, weil man damit „nur die digitale Transformation“ und die mit ihr einhergehenden Prozesse verbindet. Digitalisierung bedeutet nicht, das Gleiche mit neuen Werkzeugen zu machen, sie ist vielmehr ein permanenter Veränderungsprozess, der Neues verlangt. Es ist letztendlich die Welt, die sich verändert, Steuerberatungskanzleien müssen sich dahingehend neu orientieren und anpassen.

Wandel ist mehr als „nur Digitalisierung“

Es gibt nach wie vor keine umfassende Information zum Wandel von Steuerberatungskanzleien. „Verändere Deine Steuerberatungskanzlei, denn die Welt um Deine Steuerberatungskanzlei hat sich schon geändert und wird sich noch viel mehr verändern“. Diese Veränderung ist für Steuerberatungskanzleien wohl auch deshalb radikal, weil Steuerberatungskanzleien bisher in einem „geschützten Bereich“ tätig waren, sowohl vom Berufsrecht als auch von den Rahmenbedingungen her, in welchen Steuerberatungskanzleien bisher agiert haben.

Leider ist die Thematik der Digitalisierung für manche Betroffene mittlerweile ein Reizthema geworden. Dies ist meistens der Fall, wenn sie nicht richtig eingeschätzt wird, und man immer wieder darauf hingewiesen wird, dass etwas unternommen werden sollte, es aber aus verschiedensten Gründen einfach nicht schafft anzufangen. Wer mit dieser Einstellung an die Veränderung herangeht, läuft Gefahr, zu den Verlierern zu zählen.

Der Change wird zur Chance

Der derzeit stattfindende Wandel bietet SteuerberaterInnen eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie sie einerseits die Überlebensfähigkeit ihrer Kanzlei sichern und andererseits die sich ergebenden Möglichkeiten nützen können, neue Dienstleistungen für ihre Klienten zu entwickeln. Diesen Wandel können SteuerberaterInnen aber nur dann erfolgreich bewältigen, wenn sie erkennen, dass sie das nicht alleine schaffen können und müssen; hier ist Zusammenarbeit gefragt.

Status quo
Die Feststellung des Status quo hilft SteuerberaterInnen, einen Anfang machen zu können. Um sich die Arbeit zu erleichtern, empfiehlt es sich von einer beispielhaften Kanzlei auszugehen, um so leicht in eine vorteilhafte Ausgangssituation zu gelangen. Eine Veränderung ist immer mit einer IST-Aufnahme und einer SOLLVorstellung verbunden; das ist nichts Neues. Neu ist aber der Weg dorthin. Früher war es so, dass man IST-Situationen erfasst, analysiert, in weiterer Folge neue Ziele gesetzt und die Schritte dorthin festgelegt hat, um sie letztendlich umzusetzen. Ein Abweichen von geplanten Schritten war nicht üblich, im Gegenteil man hat sich nicht selten sogar an diese geklammert. Das funktioniert heute nicht mehr, SteuerberaterInnen müssen neue Führungsmethoden und -qualitäten anwenden.

Informationen
SteuerberaterInnen brauchen einfach aufbereitete Informationen, die es ihnen ermöglichen, sich das erforderliche Wissen anzueignen, ohne dass sie vorher viel Fachliteratur lesen müssen. Gerade hier ist die Zusammenarbeit ein wesentlicher Vorteil, weil es ja schließlich alle betrifft, und alle die gleichen Anforderungen erfüllen müssen. Diese Informationen findet man heute auf Plattformen, die es den Benutzern nicht nur ermöglichen, selbst Informationen bereitzustellen, sondern vor allem diese auch nutzen zu können.

Evolution
Die Evolution in Steuerberatungskanzleien ist deshalb wichtig, weil es ja viele Prozesse gibt, die gut sind und deshalb weitergeführt oder angepasst werden sollen. SteuerberaterInnen dürfen Bestehendes nicht einfach über Bord werfen, sie müssen das, was auch in Zukunft gut funktionieren kann, weiterentwickeln. Da kennen sich SteuerberaterInnen auch gut aus, damit können sie umgehen, aber sie dürfen nicht länger auf Prozesse setzen, die keine vorteilhafte Entwicklung ermöglichen.

Disruption
Ohne Disruption wird es in Zukunft nicht gehen. Steuerberater und ihre Mitarbeiter müssen ihre Kreativität entfalten. Das ist man vielleicht nicht gewohnt, was aber nicht heißt, dass man es nicht kann, man muss es nur wieder üben. SteuerberaterInnen müssen neue Dienstleistungen entwickeln, diese attraktiv gestalten und anbieten. Für deren Entwicklung brauchen sie viel Empathie und eine neue Vorgangsweise der Umsetzung.

Sozialisation
SteuerberaterInnen müssen für die Zukunft gute Fragen stellen, dazu brauchen sie ihre MitarbeiterInnen. Sie müssen sie unterstützen und ihnen Sicherheit und Perspektiven geben, denn auf die Mitarbeiter kommen neue Herausforderungen zu.

Plattform
Für SteuerberaterInnen ist es vorteilhaft, eine Plattform zu nutzen, die sie bei ihrem fortschrittlichen Wandel unterstützt. Dort kann es auch zu einem entsprechenden Austausch kommen und sie können sagen, was ihnen wichtig ist, was sie bewegt, was sie sich wünschen, was sie befürchten, welche Chancen sie erkennen und anderes mehr.

Der fortschrittliche Wandel

Von einem fortschrittlichen Wandel kann man dann sprechen, wenn die oben angeführten Kriterien gut zusammenspielen. SteuerberaterInnen müssen sich auf die Chancen konzentrieren und auf ihre Stärken setzen.

Die Stärken liegen einerseits in der Zusammenarbeit, um den Wandel zu meistern, aber andererseits auch darin, was man im einzelnen daraus machen kann. In Letzterem werden sich Steuerberatungskanzleien auch wieder unterscheiden, aber die Arbeit davor betrifft alle.

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