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Ausgabe 02/2022

Alles Gute für die ÖGSW

Nach insgesamt 30 schönen und herausfordernden Jahren nehme ich Abschied vom Vorsitz der ÖGSW. Von Klaus Hübner

Mit dem Erscheinen dieser Ausgabe ist es 30 Jahre her, dass ich zum Vorsitzenden der ÖGSW gewählt wurde. Bei der kommenden Generalversammlung Ende Juni werde ich nicht mehr zur Wiederwahl antreten, um für eine Nachfolge Platz zu machen – für jemanden, der jünger, unverbrauchter und auch digitalisierungsaffiner ist. Um die vielen Veränderungen, die in diesen 30 Jahren stattgefunden haben, hier aufzuzählen, ist nicht genug Platz. Eines darf ich aber sagen: Unser Berufsstand hat in der Gesellschaft seinen fest verankerten Platz verstärkt und ist zum unverzichtbaren Partner der Wirtschaft geworden. Waren wir vor 30 Jahren nur 3.000 Kolleg:innen, so sind wir mittlerweile mehr als 8.000, davon bald die Hälfte Frauen. Die gute Nachricht ist, dass fast jede:r zweite Steuerberaterkolleg:in Vereinsmitglied der ÖGSW ist. Als Langzeitvorsitzender war ich jedes Mal erfreut, wenn ich eine der Imagestudien über unseren Berufsstand in Händen halten durfte. Nichts könnte die Zufriedenheit mit uns besser unterstreichen. Persönlich war mir die Anstrengung um einen Interessenausgleich zwischen den Fraktionen und Berufsgruppen, zwischen „Groß“ und „Klein“ ein Anliegen, auch wenn ich dabei realisieren musste, dass man nicht allen gleich gerecht werden kann. Aber die Kultur zwischen unseren Fraktionen ist heute deutlich besser, als das früher der Fall war. Das ist in einer zu Spaltungen neigenden Gesellschaft ein guter Befund. Konstruktive Kritik war mir immer willkommen, vereinzelt polemische Kritik musste ich schlicht aushalten. Denn Konsenssuche kann anstrengend sein, weil man oft auch auf Positionen trifft, die keine andere Position zulassen wollen. Mein zweites großes Anliegen war die Serviceorientierung, die heute tief in unserer DNA verankert ist. Ob „Oberlaa“ oder „Update“, „Pörtschach“ oder „Fuschl“, „ÖGSWissen“ oder das Handbuch „Musterschriftreihe“, all unsere Arbeitsbehelfe und viele andere Produkte sind zu fixen Bestandteilen für die alljährliche Unterstützung geworden. Ich bin überzeugt, dass mein Nachfolger, meine Nachfolgerin die Arbeit der ÖGSW in diesem Sinne fortführen wird. Die Öffentlichkeit erwartet von uns neben den originären Aufgaben der Steuer- und Unternehmensberatung für die Wirtschaft und einer manchmal sehr mühsamen Rechtsdurchsetzung für diese auch Expertisen für eine effiziente Steueradministration in unserer Republik. Als Praktiker:innen sollten wir hier dem BMF weiter als Sparringspartner:innen zur Verfügung stehen. Und das BMF tut gut daran, unsere Expertise „anzuhören“. Wer darüber hinaus über Steuerpolitik mitentscheiden möchte, müsste sich in der Parteipolitik engagieren. Die Vertretung unseres Berufsstandes selber kann und braucht Steuerpolitik nicht durchsetzen. Steuerexpertise zu haben, heißt nicht automatisch politisch mehrheitsfähig zu sein. Stichwort Selbstkritik und Fehlerkultur: Nicht alles kann in 30 Jahren gut gehen. Im Nachhinein will ich mir das Intermezzo mit den Bilanzbuchhalter:innen in unserer Kammer als Fehler eingestehen, auch wenn mein Handeln im damaligen Kontext zu sehen war. Den von unserer Fraktion stets gewünschte Ausbau unserer Akademie in allen Bundesländern unter Gerhard Stangl konnte ich hingegen immer erfreut mitunterstützen. Die Kollegenschaft beurteilt unser Angebot sehr positiv, was Teilnehmerzahlen bestätigen. Nicht verlassen kann und will ich diese Seite, ohne meinen mehrfachen Dank auszusprechen. Für meine früheren Begleiter Franz Burkart (†), Max Hackl (†), Gerhard Heidinger (†), Karl Bruckner (†), Eberhard Wobisch, Paul Haase, Roland Herneth u.v.a.m., welche Persönlichkeiten die ÖGSW und damit unseren Berufsstand in den vergangenen drei Jahrzehnten entscheidend mitgeprägt haben. Sie alle haben mitgeholfen, dass unsere Gruppe bei den vergangenen sechs Kammerwahlen mit deutlichem Vorsprung die attraktivste Gruppierung war und so unsere Kammerpolitik entscheidend mitgestalten konnte. Auch bedanken möchte ich mich bei unserem langjährigen Kammerdirektor, Gerald Klement, mit dem ich ebenso wie mit Gerhard Stangl 30 Jahre lang im Interesse und Dienst unseres Berufsstandes zusammenarbeiten durfte. Ein großer Dank gilt weiters meinen vielen Präsidiums- und Vorstandskollegen und -kolleginnen in der ÖGSW im Laufe der vergangenen drei Jahrzehnte, allen voran unseren Geschäftsführerinnen Sabine Kosterski und zuvor Eva Pernt, die beide unsere Serviceaktivitäten stets bestens organisiert haben. Danke für die vielen positiven Feedbacks, die mich natürlich sehr freuen, auch wenn man seine Arbeit auch „ohne Applaus“ gut verrichten will.

Künftig nur noch aus der „zweiten Reihe“, Ihr Klaus Hübner

Erscheinungsdatum:

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