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Kritisch hinterfragt
Datenschutz: Nicht auf die
leichte Schulter nehmen!
dvo-Geschäftsführer Franz Nowotny im Gespräch
mit Rechtsanwalt und Datenschutzexperten
Mag. Michael Hirth.
Franz Nowotny:
Die DSGVO ist jetzt in aller Munde. Ist das
nur übertriebene Panikmache?
Michael Hirth:
Das ist angesichts der massiven Strafdrohungen
von bis zu 20 Mio. Euro nicht übertrieben. Bis 25. Mai 2018 müssen
alle Datenanwendungen an die neue Rechtslage angepasst sein.
Franz Nowotny:
Welche sind die wichtigsten Neuerungen?
Michael Hirth:
Zu den erweiterten Informationspflichten und
Betroffenenrechten gehört das Recht auf Auskunft, Löschung und
Übertragung der persönlichen Daten. Datenverarbeitende Unter­
nehmen müssen in einem Verzeichnis dokumentieren, dass per­
sonenbezogene Daten rechtmäßig verarbeitet werden.
Franz Nowotny:
Was müssen Steuerberater und Buchhalter
besonders beachten?
Michael Hirth:
Vor allem, dass jede Verarbeitung von personen­
bezogenen Daten einen Rechtfertigungsgrund hat und dass die
Daten gelöscht werden, sobald ihr Zweck erfüllt ist. Wichtig sind
zudem aktuelle EDV-Systeme, Virensoftware und eine effiziente
Datensicherung.
Franz Nowotny:
Haben Sie Tipps, wie man am besten an das
Thema herangeht?
Michael Hirth:
Ich rate zu einer Bestandsaufnahme aller Verfahren,
in denen personenbezogene Daten verarbeitet werden. Diese
müssen dann darauf überprüft werden, ob hinsichtlich DSGVO
Anpassungsbedarf besteht.
Das vollständige Interview lesen Sie auf
Versicherung. Bis 1997 war er Assistent der Geschäftsleitung
bei der Grazer Wechselseitigen und bis 2002 Vertriebsleiter
bei der Donau-Versicherung. Seit damals ist er bei der Uniqa,
seit 2016 Vorstandvorsitzender.
Hartmut Löger lernte Sebastian Kurz kennen, als dieser als
Junge ÖVP-Obmann Kontakt mit der Wirtschaft suchte und
den Uniqa-Chef als Experten für Pensionsfragen konsultierte.
Kurz machte sogar ein Praktikum in der Uniqa und blieb da-
nach mit Löger in loser Verbindung. Die beiden trafen sich
immer wieder, auch deshalb, weil Löger ehrenamtlich als
Präsident der Sportunion aktiv wurde. Wochen vor seiner
Ernennung fragte Kurz, ob Löger für das Amt des Finanz-
ministers bereitstünde. Als dann aber der konkrete Anruf mit
dem Angebot bekam, war Löger trotzdem überrascht. Er habe
erst einmal seine Frau angerufen, die gerade mit dem Terrier
Emil im Prater unterwegs war, und dann ihr Okay abgewar-
tet. „Ohne ihre Zustimmung hätte ich das Amt nicht angetre-
ten“, sagte er Armin Wolf in der ZIB 2.
Seit Dezember steht der 52-Jährige als mächtiger Hüter
über die Finanzen im Rampenlicht. Zuerst als er die Pläne der
neuen Regierung publik machte, also die Senkung der Abga-
benquote auf 40 Prozent, die Verringerung der Staatsschul-
denquote auf 70 Prozent, eine Einführung der Finanzmarkt-
transaktionssteuer, die Bekämpfung der Steuerflucht, dann
als er im Zuge der ersten Maßnahme der neuen Regierung
den Familienbonus und die Senkung der Arbeitslosenversi-
cherung rechtfertigen musste.
Derzeit präsentiert er ein Doppelbudget für 2018/19.
Geld soll durch die Einsparungen beim Personalaufwand des
Bundes oder durch die Streichung von Bundesförderungen in
die Kassa gespült werden. „200 Millionen sind drinnen“, sagt
Löger, der mit Hubert Fuchs einen FPÖ-Staatssekretär mit
Expertise als Steuerberater und Wirtschaftsprüfer an seiner
Seite weiß. „Wir sind gemeinsam unterwegs, auch persönlich
funktioniert es gut“, stellte er unlängst in einem Interview mit
der Tageszeitung „Die Presse“ klar.
Er wird in vielen seiner Agenden aber Nerven zeigen müs-
sen. In der Vergangenheit hat er sich oft mit Weisheiten des
griechischen Philosophen Seneca über schwierige Situationen
gerettet: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“, oder „Ein
Zwerg wird nicht größer, auch wenn er auf einem Berg steht“
sind oft zitierte Sätze, die ihm sogar den Spitzname „Seneca“
eingebracht haben. Wenn er denn eines Tages einmal Zeit ha-
ben wird, will er ein Buch über den griechischen Stoiker, den
er seit Schulzeiten verehrt, schreiben.
Einstweilen ist aber froh, wenn ihm etwas Zeit für seine
Familie bleibt. Löger ist seit ein paar Monaten stolzer Groß-
vater. Vielleicht wird er den Enkeln seine Modelleisenbahn,
eine exakte Nachbildung des Bahnhofs in Selzthal, eines Tages
vorführen.
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Seit Dezember steht der 52-jährige Steirer
Hartmut Löger als mächtiger Hüter über
Österreichs Finanzen im Rampenlicht.
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